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Freitag, 9. Mai 2025

Friedrich Schiller 220. Todestag


Friedrich Schiller starb vor 220 Jahren am 9. Mai 1805 im Alter von 45 Jahren in Weimar an seinem Tuberkulose-Leiden, das ihn seit Jahren immer wieder gequält hatte .

Friedrich Schiller war ein berühmter deutscher Dichter, Dramatiker und Historiker in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er gilt neben Goethe als der bedeutendste Autor der deutschen Klassik. Viele seiner Theaterstücke gehören zum Standardrepertoire der deutschsprachigen Theater. Seine Balladen zählen zu den beliebtesten deutschen Gedichten.

Ab 1767 besuchte er die Lateinschule in Ludwigsburg. 1773–1780 besuchte er die Militärakademie »Karlsschule«. Anschließend nahm er ein Jurastudium auf Schloß Solitude bei Gerlingen auf, das er ab 1775 in Stuttgart fortsetzte.

Schiller war des Sohn eines Offiziers, der in Württembergischen Diensten stand. Auf Geheiß Herzog Karl Eugens kam er auf die Karlsschule, wo er zuerst Jura, dann Medizin studierte. In der strengen Zucht der Schule, wo Schiller sich zeitweise mehr dem Studium der Literatur als der von ihm gefordeten Wissenschaft hingab, keimten revolutionäre Ideen in ihm auf.

Ab 1775 studierte er Medizin und 1780 schloß er sein Medizinstudium mit einer Dissertation ab.

1780 wurde er Regimentsarzt in Stuttgart. 1782 floh er, weil der Herzog ihm jede literraische Tätigkeit untersagte.

Am 13. Januar 1782 wurde am Mannheimer Nationaltheater das erste Schauspiel des erst 22-jährigen Friedrich Schiller uraufgeführt. Im Mittelpunkt stehen die Ablehnung totalitärer Macht und der Ruf nach Freiheit.

Schillers Werk fand jedoch nicht die Billigung seines Landesherren. Im Jahr 1782 erteilte Herzog Carl Eugen Schiller das Verbot, sich dichterisch zu betätigen. Daraufhin flüchtete Schiller 1783 nach Bauerbach, wo ihm Henriette von Wolzogen Unterschlupf gewährte. Schiller befreundete sich mit Wilhelm Friedrich Hermann Reinwald, dem späteren Gatten seiner Schwester Christophine und lernte Charlotte von Kalb kennen. Durch Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach erhielt Schiller einen Ratstitels verliehen. 1785–1787 war der Dichter zu Gast bei Christian Gottfried Körner in Leipzig und Dresden. 1788 hielt er sich in Weimar auf, wo er Charlotte von Kalb, Christoph Martin Wieland, Gottfried Herder, Karl Ludwig von Knebel und Corona Schröter begegnete.

Schon der junge Schiller galt als „dramatisches Talent“, seine Bühnenstücke fanden zumeist begeisterte Aufnahme. Schiller suchte die Bühne als Ort der Vermittlung seiner Ideale – und sah sich konfrontiert mit Zensur und manchen Unzulänglichkeiten. Der junge Schiller schrieb Gedichte sowie das Sturm-und-Drang-Drama »Die Räuber«, das er ein Jahr später anonym veröffentlichte und dessen Uraufführung am 13. Januar 1782 im Mannheimer Hof- und Nationaltheater einen außerordentlichen Erfolg zu verzeichnen hatte.

In der Folgezeit versteckte sich Friedrich Schiller ein halbes Jahr in dem kleinen Dorf Bauerbach bei Meiningen in Thüringen vor den Nachstellungen seines Landesherren, des Herzogs Karl EUgen von Württemberg.

1782 der existenzielle Bruch: Schiller entfloh dem württembergischen Landesherren nach dem Mannheimer Uraufführungserfolg der »Räuber«. Schiller kam 1782 als Theaterdichter an das Mannheimer Theater. In Begleitung der Freifrau hatte der vormalige württembergische Regimentsarzt Friedrich Schiller heimlich der Uraufführung seiner »Räuber« in Mannheim beigewohnt. Als sich die Spannungen zwischen Schiller und Herzog Karl Eugen verschärften, bot die mütterliche Freundin dem bedrängten Dichter ihr Gutshaus als Asyl an.

Die Räuber

Der junge Schiller wurde bekannt durch das revolutionäre Banditen-Drama »Die Räuber« und »Luise Millerin«, welche 1782 und 1784 am Theater in Mannheim mit großem Publikumserfolg uraufgeführt wurden. Später wandte der Historiker sich der Klassik zu.

Wegen der Aufführung des Dramas »Die Räuber« in Mannheim erhielt Schiller Arrest und Schreibverbot, danach begab er sich auf Wanderschaft: Er floh vor seinem Landesherren nach Bauerbach in Thüringen und schrieb dort weiter, später ging er nach Leipzig (1785), Dresden und nach Weimar (1787). 1789 Ernennung zum Professor der Geschichte und Philosophie in Jena.

Schiller war zunächst Historiker, der an Universität in Jena lehrte, wo zu jener Zeit um 1800 auch andere Geistesgrößen wie der berühmte Schelling und Schleiermacher lehrten.

1787 ließ er sich in Weimar nieder, wo er Kontakte zu J. G. Herder und C. M. Wieland knüpfte und auch mit der Arbeit als Histograph begann. 1788 begegnete Schiller zum ersten Mal J. W. Goethe.

1789 bekam Schiller durch Hilfe von Goethe eine Anstellung als Professor für Geschichte in Jena in Thüringen. Damit hatte er ein sicheres Einkommen und konnte seine Verlobte Charlotte von Lengefeld heiraten. Jena lag nahe bei Weimar. Dort in seiner Residenz hatte der Herzog von Sachsen-Weimar Goethe und zahlreiche andere Dichter, Künstler und Gelehrte versammelt.

1790 heiratete Schiller Charlotte von Lengefeld, sein erster Sohn Karl wird 1793 geboren. Nach einer schweren Lungen- und Rippenfellentzündung 1791 reist Schiller zur Kur nach Karlsbad. Im Oktober 1792 verleiht ihm die französische Nationalversammlung das französische Bürgerrecht.

Ein Kreis von Studenten, zu den Novalis gehörte, pflegten Schiller während einer schweren Erkrankung im Jahre 1791.

Aus dem post-revolutionären Frankreich wurde ihm 1792 gemeinsam mit George Washington, Jeremy Bentham und Johann Heinrich Pestalozzi die französische Ehrenstaatsbürgerschaft zuerkannt.
Als Balladenjahr bezeichnet man in der deutschen Literaturgeschichte das Jahr 1797, in welchem innerhalb weniger Monate viele der bekanntesten Balladen Goethes und Schillers entstanden, wie »Der Zauberlehrling« (Goethe) oder »Der Ring des Polykrates« (Schiller). 1797 dichtete Schiller im Wettstreit mit Goethe seine bekanntesten Balladen "Der Taucher", "Der Hanschuh", "Die Kraniche des Ibykus" und andere. In den folgenden Jahren schrieb er weitere Balladen. 1799 beendete er den "Wallenstein" und begann mit der Arbeit an "Maria Stuart". Schiller zieht erneut nach Weimar. 1802 erhielt Schiller den Adelstitel. Die Balladen wurden in dem von Schiller herausgegebenen »Musenalmanach« für das Jahr 1798, dem sogenannten »Balladenalmanach«, erstmals veröffentlicht.

Goethe

Am 3. Dezember 1799 verlies Schiller mit seiner Familie Jena. Es war ein Abschied für immer. Der Bund mit Goethe, Weimar und dem Herzog war besiegelt.

Stadtansicht von Weimar 1799 erfolgte die Übersiedelung nach Weimar, wo er sein festes Domizil an der Esplanade hatte und bis zu seinem Lebensende verweilte. Ein Jahr später denn die Antrittsvolesung, der Umzug in das Griesbachsche Auditorium und der Jubel.

In Weimar pflegte er enge Beziehungen zu dem anderen Klassiker seiner Epoche, dem Dichterfürst Goethe.

Schiller widmete sich als Historiker Themen mit geschichtlichem Bezug und historischen Figuren, die er dann zu lebendigen Bühnendramen verarbeitete.

Im letzten Lebensjahrzehnt fieberhafte literarische Produktion mit überwältigendem Ertrag. In dieser Zeit entstanden die meisten seiner berühmten historischen Dramen.

Wallenstein Als erstes klassisches Drama veröffentlichte Schiller »Don Carlos« (1787), danach folgte eine fast zehnjährige dichterische Pause. Ab 1800 folgten dann die grossen klassischen Dramen, zuerst die »Wallenstein-Trilogie« (1800), dann »Maria Stuart« (1801), die »Jungfrau von Orleans« (1801), »Die Braut von Messina« (1803). Sein letztes Werk ist der »Wilhelm Tell« (1804), dessen sich anbahnender Triumphzug der Dichter in Weimar noch erlebt.

Friedrich Schiller So unterschiedlich Schillers klassische Dramen auch sind, gemeinsam ist ihnen die Kunst des Dramatikers, in packenden, ausgewogenen Dialogen mit dramatischen Höhepunkten lebendige Charaktere zu gestalten, die sein Ideal vom Menschen, Wahrheit und Sittlichkeit, verkörpern.

In vielen seiner Prosa-Werke begegnen sich der Historiker, der Erzähler und der Dramatiker Schiller.

Für Schiller begründete sich im Theater der Hang nach dem Neuen und Ausserordentlichen. Sein Ideal vom Menschen, der Wahrheit und der Sittlichkeit prägten das Werk und den Charakter Friedrich Schillers.

Der Dichter, Dramatiker und Philosoph Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar im Herzogtum Württemberg geboren. Sein Vater war ein einfacher Offizier im Dienst des Herzogs von Württemberg.

Samstag, 14. Dezember 2024

Freundschaft zwischen Goethe und Schiller

Goethe Schiller-Denkamal im Weimar

Große Geister ziehen sich an! - Goethes und Schillers Freundschaft gilt als Traumpaarung der deutschen Klassik, als Sternstunde des Geistes. Doch ganz konfliktfrei war ihr Verhältnis nicht. Obwohl sie sich gegenseitig halfen und inspirierten, beneidete Schiller den großen Goethe und fürchtete sich Goethe vor dem Aufstieg Schillers.

Die Dichter Goethe und Schiller waren unterschiedliche Naturen, die sich aufgrund iher Gegensätzlichkeit angezogen haben. Dass sie sich überhaupt zusammenfanden, ist eines der großen Rätsel, denn sie hätten nicht unterschiedlicher sein können: der ewig kränkelnde Schiller und die robuste Natur Goethe, der eine von Seelenfeuern und Tabak und vom Geruch fauler Äpfel vorwärtsgetrieben, der andere in sich ruhend, Geheimer Rat und Naturforscher und Dichter aus Neigung. Der eine kämpft, der andere wird gehätschelt.

Als Friedrich Schiller Goethe zum ersten Mal sah, kniete er vor ihm. Kein guter Auftakt für einen neidfreien Umgang in der Zukunft. Es istwar der 14. Dezember 1779, der württembergische Herzog Karl Eugen führte die Schüler der Karlsschule dem Weimarer Herzog Carl August vor, Johann Wolfgang Goethe steht an dessen Seite, würdevoll steif. Und doch war dieses erste Zusammentreffen der Auftakt zu einer lebenslangen verbindenden Freundschaft


Goethe gehörte zum Zeitpunkt seines Auftritts in der Karlsschule längst zum Establishment, die Kindereien des Sturm und Drang liegen hinter ihm, all diese Ausschweifungen in Begleitung des jungen Herzogs und im Gefolge der jungen Genies wie Lenz und Klinger, mit Gelagen, auf denen man Wein aus Graburnen becherte, rohes Pferdefleisch verspeiste, verrückt spielte, halbnackt an der herzoglichen Tafel erschien. Doch für die Nachrückenden war Goethe noch immer mit Skandal und Aufsässigkeit gegen die höfische Etikette verknüpft, ganz besonders für Schiller, der seinen eigenen Paukenschlag gegen die herrschenden Verhältnisse vorbereitete.

Schiller schickte seine wüsten »Räuber« auf die Bühne, die ihn von einem Tag auf den anderen berühmt machen, ein Ideendrama über zwei Extremisten der Freiheit, Karl und Franz Moor, zwei Outlaws, der eine ins Gute und der andere ins Böse.

Goethe widmete sich zu jener Zeit vor allem der Naturforschung - nicht der Exzess interessiert ihn, sondern das organische Wachsen.

Goethe und Schiller waren höchst unterschiedliche Naturen, doch so unterschiedlich beide Dichter-Naturen auch waren, so hatten sie doch ein gemeinsames Ziel: die ästethische Erziehung des Menschen. Beide Geistesgrößen sollten sich zusammentun, um ein gemeinsames Projekt zu realisieren.

Goethe als Genie der Intuition, Schiller als das der Reflexion, waren gemeinsam angetreten, um ein Ideal zu beschreiben, das leuchtet bis heute: die Versöhnung von Vernunft und Natur, von Pflicht und Neigung, von Stil und Persönlichkeit.

Weblinks:

Die Verschwörer von Weimar - www.spiegel.de

Johann Wolfgang Goethe



Friedrich Schiller-Biografie

-

Biografien-Portal

- www.die-biografien.de

Samstag, 26. Oktober 2024

»Wallenstein« von Friedrich Schiller

Wallenstein

Das historische Drama »Wallenstein« ist die gängige Bezeichnung für eine Dramen-Trilogie von Friedrich Schiller, die eine Episode aus dem Dreißigjährigen Krieg thematisiert. Der Dramatiker Schiller behandelt in dem dramatischen Werk den Niedergang des berühmten Feldherrn Albrecht von Wallenstein - wobei der Dichter sich frei an den realen historischen Ereignissen orientiert.

Schiller orientiert sich auch in diesem Stück an historischen Gegebenheiten und befasst sich hier mit dem Stoff des berühmten Feldherrn Wallenstein und seinem Niedergang, der auf dem Gipfel seiner Macht scheitert. Wallenstein wird 1634 auf Befehl des österreichischen Kaisers ermordert. Schiller spinnt um Wallenstein ein Netz von Intrigen.

Schiller schafft einen vieldeutigen, von menschlichen Schwächen zerrissenen Charakter im Spannungsfeld zwischen Pflichterfüllung und Rebellion. Das dramatische Gedicht wendet sich auch gegen den Krieg, in dem Zivilisten von Söldnern geplündert und geschunden werden und elendig verhungern, weil der Krieg den Krieg ernährt.

Die Trilogie »Wallenstein« von Friedrich Schiller besteht aus den Werken »Wallensteins Lager«, »Die Piccolomini« und »Wallensteins Tod«. Schiller selbst hatte den »Wallenstein« auch in »Wallenstein I« mit »Wallensteins Lager« und »Die Piccolomini« und »Wallenstein II« mit »Wallensteins Tod« unterteilt.

Die Trilogie wurde 1799 fertiggestellt. Schiller hatte etwa zehn Jahre an dem Stoff gearbeitet. Das Stück wird der »Weimarer Klassik« zugeordnet.

Dreißigjähriger Krieg



»Zerfallen sehen wir in diesen Tagen
Die alte feste Form, die einst vor hundert
Und fünfzig Jahren ein willkommner Friede
Europens Reichen gab, die teure Frucht
Von dreißig jammervollen Kriegesjahren.
Noch einmal laßt des Dichters Phantasie
Die düstre Zeit an euch vorüberführen,
Und blicket froher in die Gegenwart
Und in der Zukunft hoffnungsreiche Ferne.«

Friedrich Schiller, Wallenstein, Prolog


Schillers berühmtes Historiendrama »Wallenstein« ist in den Jahren 1796/99 entstanden, der Erstdruck erschien bei dem Verleger Cotta in Tübingen 1800.

Wallenstein:

Wallenstein
Wallenstein
von Friedrich Schiller